Vorwort
Hallo, schön, dass ihr wieder mitfahrt.
Ich weiß nicht, ob ich es schon erwähnt habe, hier in Portugal kann ich mir das Freistehen abschminken, denn es ist verboten. Nachdem das wohl ausgeartet ist, dass zu viele Camper auf dem Parkplätzen direkt an der Küste mit Massen zugeparkt haben auch zum Übernachten und außerdem einige „Zeitgenossen“ ihren Müll, ihre Hinterlassenschaften inklusive Toilettenpapier dort gelassen haben, greift die GNR (Landespolizei) hart durch, schickt die Camper abends weg oder verteilt am nächsten Morgen Bußgelder.
Ich werde also immer offizielle Camping- oder Stellplätze nutzen, die aber zur Zeit hier ziemlich leer sind. Auf Stress mit den Behörden habe ich keine Lust.
02.11.20 – Obidos
Nachdem ich jetzt ein paar Tage in Foz do Arelho an der Lagune von Obidos gestanden habe, zieht es mich weiter Richtung Süden. Vorher gehe ich aber noch im Ort lecker essen mit direktem Blick auf die grandiosen Atlantikwellen, die auf dem Praia stranden.
Es gibt Putengeschnetzeltes mit Pommes – sehr lecker und ein 0,0 Sagres-Bier, schmeckt ebenfalls sehr gut – zumindest mir, der ich ja weder ein Bier- noch ein Weinkenner bin.
Nach dem Essen mache ich mich auf den Weg, denn ich will heute noch unterwegs Obidos besuchen.
Óbidos ist eine Kleinstadt, die für seine gut erhalten gebliebene, vollständig Stadtmauern bekannt ist. Die blumengeschmückten Gassen durchziehen den historischen Ortskern.
Leider regnet es immer wieder und außer den tollen Eindrücken macht es nicht wirklich Spaß, durch diesen Ort zu schlendern.
So mache ich mich auf zum Van zurück zu gehen. Leider verpasse ich den korrekten Weg. Da der Ort an einem Hügel liegt komme ich viel tiefer unten aus als der Parkplatz mit meinem Camper. Also heißt es wieder einige Treppen nach oben zu steigen, aber das schadet mir bestimmt nicht 🙂 leider regnet es wieder. Etwas durchnässt komme ich am Parkplatz an, lege mich erst mal trocken und setze dann meine Fahrt fort.
02.11.20 – Peniche
Gegen Abend erreiche ich den städtischen Wohnmobilstellplatz auf der Halbinsel von Peniche, einem der Surfer-Hochburgen hier in Portugal. Es ist eine Art Hof umgeben von hohen Mauern, die etwas Sicherheit versprechen, obwohl ich sagen muss, dass ich mich persönlich bislang noch nirgends unsicher gefühlt habe.
Hier gibt es Waschmaschine und Trockner, wo ich meine Wäsche waschen kann.
03.11.20 – Camping Peniche
Da der Platz jedoch wenig Charme verprüht, verlasse ich ihn am nächsten Morgen und fahre zum Campingplatz von Peniche, der etwas im Landesinneren liegt.
Der Platz liegt etwas weiter im Landesinnern und schon etwas älter, die Duschen sind nur ein gebogenes Rohr an der Decke aber dafür kostenlos und warm und der Platz kostet nur 4,20€/Tag incl. Strom.
Hier bleibe ich für eine Woche und erkunde in den nächsten Tagen die Steilküsten von Peniche…
und teste meinen neuen Gasgrill „Skotti“
Dieser Grill besteht aus flachen Einzelteilen, die alle in eine flache, orange Tasche passen und somit wenig Platz wegnimmt, das Packmaß ist 45 x 30 x 3,5 cm . Er funktioniert prima und ist auch groß genug um für 2-3 Personen grillen zu können.
Flach verpackt, schnell aufgebaut, an eine Gaskartusche an zu schließen und leicht zu reinigen, da er aus Edelstahl ist.
Der Grill kann auch mit Holzkohle oder Holz betrieben werden, ist also universal verwendbar.
09.11.20 – Praia de Santa Rita Sul – Kamerataufe
Nach einer Woche habe ich das Gefühl weiterziehen zu sollen.
Auf dem Weg zum nächsten Spot, entdecke ich im Vorbeifahren einen großen Parkplatz fast am Meer. Ich halte an und es führt mich ein schöner Holzsteg durch die Dünen vorbei an einer zur Zeit geschlossenen Bar direkt zum Strand. Dort erwarten mich wieder schöne, große Wellen, die ich in Bild und Video festhalten will. Ich plane einen Videoclip, wie ich durch den Wellensaum laufe. Da ich aber alleine bin, muss ich die Kamera dazu auf einem kleinen Stativ in den Sand stellen, starten und dann loslaufen.
Gerade als ich loslaufe, kommt eine schöne Welle, deren Länge ich aber leider unterschätzt habe. Sie erfasst erst meine Hosenbeine und rollt und rollt und sehe mit Schrecken, dass sie viel länger ist als geplant. Sie erfasst als nächstes mein Stativ, was die Kamera auf dem nassen Sand leider nicht gerade weitertragen will und umfällt. Dadurch fällt die Kamera ebenfalls in die Welle, die leider erst danach ihre Kraft erschöpft hat und zurückläuft.
Ich „sprinte“ ? schnell zur Kamera und ziehe sie aus dem Wasser. Am Dünenrand gibt es eine Süßwasserdusche, unter der ich die Kamera abspüle, nass ist sie ja eh, das kann das Ganze nur verbessern. Zurück im Van zerlege ich die möglichen Teile – Akku raus, Objektiv ab… öffne alle Kabelanschlüsse. Außerdem Objektivanschluss und dem dahinter verbauten Sensor ist alles ziemlich nass. Also lasse ich alles offen, damit es austrocknen kann.
Ein wenig gefrustet – ich habe hier noch die Hoffnung, dass sich das reparieren lässt – fahre ich weiter zum nächsten Stellplatz.
Um der Zeit etwas vorzugreifen, ich bin nach ein paar Tagen in Lissabon beim Canon-Technikcenter, wo man mir aber leider nach wiederum ein paar Tagen sagt, dass eine Reparatur leider teurer würde als eine neue Kamera, weil innen alles korrodiert sei. Somit kann ich diese Kamera abschreiben, über 500€ zum Teufel, so’n Mist, naja man lernt halt aus seine Fehlern.
09.11.20 – Sao Pedro de Cadeira / Foz do Sizandro
Am Foz do Sizandro (Mündung des Flusses Sizandro) gibt es einen Parkplatz, auf dem man wohl auch übernachten darf. Die Anfahrt führt über eine enge einspurige Straße, die am Ende sehr steil bergab geht.
Es stehe noch zwei ältere Camper mit mir auf dem Platz, ich glaube es sind Italiener.
Die Mündung läuft direkt am Parklatz vorbei und führt in einem Bogen ins Meer.
Die Nacht ist ruhig, wir werden nicht von der Polizei gestört oder verjagt.
Bis hierhin der nächste Teil von Portugal.
In Kürze geht es weiter.
Vielen Dank für’s Mitfahren, ihr wart eine nette Begleitung.
Thomas vom Falter-Vanlife-Team.