FALTER-VANLIFE Portugal 2021/22 – Teil 9 – Paddeltest katastrophal

17.02.22 – Barragem de Funco

Heute geht es endlich zum Testen meines Faltbootes. Wir haben schönen Sonnenschein und 20°C, zwar ist es im Moment nachts noch recht kalt mit 6-8°C, doch tagsüber lässt es sich so gut aushalten hier an der Algarve.
Zuvor habe ich erkundet, ob man mit dem Kajak/Kanu auf den See darf, weil es ein Naturschutzgebiet ist und der See zur Trinkwassergewinnung dient. Die Informationen auf portugiesisch der zuständigen Bezirksregierung habe nicht wirklich Aufklärung gebracht, doch der Herr an der Info der Rezeption am Campingplatz meinte, das sei kein Problem, wenn man eine Schwimmwest trägt.
So fahre ich mit Käpt’n Blaubär (meine Camper) zum etwa 30km entfernten Stausee Barragem de Funcho, Lothar und Dieter begleiten mich in Lothars Camper. Sie wollen während ich im Kajak sitze Olympia schauen, denn es ist die zweite Woche der Winterolympiade in Peking.
Hier an dem Stausee, kann man super einfach ans Wasser, weil eine große Fläche, die eigentlich unter Wasser steht, wegen des andauernden niedrigen Wasserstandes fast auf Höhe des Wasserspiegels trocken liegt.

Hier kann ich gut mein Faltboot zusammenbauen und ins Wasser setzen – denke ich.
Nachdem ich alles aus meiner Heckgarage heraugezerrt habe und es neben dem Van liegt, fange ich an die Bootshaus zu entpacken, die Gerüsteteile und Querspanten auszupacken.
Der Zusammenbau des Gerüstes gestaltet sich ziemlich schwierig, da einige Teile beim Hineinschieben des fertigen Vorder- und Hinterteils in die Haut wieder auseinander gehen.
Irgendwie hatte ich das vom Zweier anders in Erinnerung.
Gott sei Dank hilft mir Dieter, trotzdem muss ich zwischendurch immer wieder Pause machden, weil so viel Bücken völlig ungewohnt ist, in die Hocke gehen, was eigentlich besser ist, kann ich wegen meiner Knie und dicken Oberschenkel auch nicht. Meinem Rücken ist diese ganze Aktion überhaupt nicht zuträglich. So dauert der komplette Aufbau über eine Stunde.

Als endlich der Aufbau abgeschlossen ist, kommt die nächste Schwierigkeit, wie komme ich sicher ins Boot? Das gestaltet sich schwieriger als ursprünglich erwartet, weil ich mein zweites Bein nicht über den Süllrand bekomme. So kippe ich fast wieder aus dem Boot.

Das Ganze könnt ihr in meinem Video Vlog_81 auf Youtube sehen – Link zum Video

Als ich endlich drin bin, kommt der schönste Teil, das Paddeln in fast absoluter Ruhe.

Nach etwa einer Stunde paddeln über einen kleinen Teil des sehr großen Stausees – ich will ja nicht übertreiben – geht es zurück zum Camper. Weil Olympia für heute beendet ist, sind Lothar und Dieter wieder gefahren, sie wollten wohl nicht auf mich warten.
Nun kommt der nächste schwierige Teil, der Ausstieg. Wie komme ich hier wieder raus.
Da ich mein Bein wieder nicht über den Süllrand bekomme, bleibt mir nichts andere übrig als mich nach rechts aus dem Boot fallen zu lassen. Gut dass ich nur ein T-Shirt und eine kurze Hose trage.

Die ganze Slapstickaktion könnt ihr in dem Video sehen – LINK ZUM VIDEO

Nachdem ich das Boot mit seinen fast 30kg aus dem Wasser gewuchtet habe, lasse ich es erst einmal trocknen. Das Baumwolldeck sollte nicht feucht eingepackt werden.
Also lasse ich s in der Sonne liegen und esse und trinke erst einmal etwas. Ich habe heute nicht gefrühstückt, weil ich noch keinen Hungert hatte. Mittlerweile ist es aber etwa 14 Uhr und so langsam habe ich Hunger und Durst.
Nachdem ich mich gestärkt habe und das blaue Deck des Bootes abgetrocknet ist, kann ich mich an den Abbau machen.
Dieser gestaltet sich einfacher als der Aufbau, ich muss nur dabei alle Gerüstteile und die Gummihaut innen und außen trocken und sauber wischen. Das stellt aber keine großen Herausforderungen an mich.
Als alles wieder in der Heckgarage verstaut ist, mache ich mich auf den „Heimweg“ zum Campingplatz.

Hier mein Fazit:
Das Faltboot wird wieder verkauft und ich suche ein Luftkajak – aber keins der billigen Badeboote sondern ein hochwertigeres aufblasbares Kajak. Bislang konnte ich mich mit Luftkajaks nicht so recht anfreunden, weil ich immer das Holzgestell und die natürlche Bootshaut aus Baumwolle und Hypalon (eine Kautschukart) sehr mochte.
Hier habe ich mich aber deutlich überschätzt, Erstens bin ich zu letzt vor etwa 10 Jahren gepaddelt und zweitens hatte ich da noch wesentlich weniger Gewicht und war dadurch beweglicher.
Nun bin ich dabei zu schauen und mir viele Videos anzusehen über die unterschiedlichen Luftboote. Diese haben zwei wesentliche Vorteile gegenüber dem Faltboot:

  1. Sind sie vom Packmaß viel kleiner. Das Faltboot hat ein Gesamtvolumen von ca. 180 Litern, wogegen ein Luftboot etwa 80 Liter oder weniger hat. Mit dem derzeitigen Faltboot ist meine Heckgarage so voll, dass ich Tisch und Stuhl nur mit Mühe hinein bekomme.
  2. Ist das Luftboot viel schneller aufzubauen. Mit einer Doppelhub-Luftpumpe wird es aufgeblasen, die Sitze eingehängt und fertig.

Soweit mein heutiger Bericht von meinem Paddeltest.
Ich hoffe es hat euch wieder gefallen.

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Vielen Dank und liebe Grüße,
Thomas und das Falter-Vanlife-Team

FALTER-VANLIFE Portugal 2021/22 – Teil 8 – Ausflug ins Alentejo

25.-28.01.22 – Ausflug zum Stausee

Heute starte ich zu einem viertägigen Ausflug ins Alentejo, der Mitte Portugals. Ich muss hier mal raus, damit ich keinen „Lagerkoller“ bekomme.
Ich plane zum größten Stausee Portugals zu fahren. Es ist der Barragem de Alqueva und liegt ungefähr auf der Höhe von Lissabon aber ganz im Osten Portugals. Seine Oberfläche beträgt etwa 250 km2 und erstreckt sich bis auf spanisches Gebiet.

25.01.22 – Die Burg von Portel

Auf meinem Weg zu meinem eigentlichen Ziel entdecke ich in Portel, einer kleinen Stadt, eine Burg auf einem Hügel. Die will ich mir anschauen.
Ich parke auf einem Parkplatz unten im Ort und „wandere“ hoch zur Burg. Sie besteht aus einer Außenmauer und einem großen Innenhof. Hier sind die Ruinen der Kapelle des heiligen Vinzenz zu sehen. Sie sind ziemlich zugewachsen und zum Teil verschüttet.
Die ursprüngliche Burg stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde im 16. Jahrhundert überbaut.
Die kleine Kirche nebenan „Kirche der Barmherzigkeit – Igreja da Misericórdia de Portel“ stammt aus dem 17.-18. Jahrhundert.

25.01.22 – Barragem de Alqueva

Weiter geht es zu meinem ersten eigentlichen Ziel. Ich habe ein „Wassersportzentrum“ in der Nähe des Staudamms ausgesucht, das aber zur Zeit geschlossen ist. Vielleicht kann ich da mein Faltboot testen. Dort gibt es eine Rampe in den See sowie zwei Stege und einen großen Parkplatz. Ich vermute hier kann man auch übernachten.

Unten die zwei Stege, rechts die Baumreihen der Parkplatz, oben links ein Sportbootsteg

Als ich dort ankomme nach knapp 200km, stehen auf der Landspitze links neben dem Parkplatz bereits drei Camper. Ich erkundige mich bei einem Franzosen, der schon etwas länger hier steht, ob man hier übernachten kann, was er bejaht. Eigentlich ist das „Wildcampen“ in Portugal in Nationalparks verboten, aber außerhalb der Saison wird das wohl geduldet, wenn man sich benimmt und keinen Müll hinterlässt. Also stelle ich mich auch dort hin (siehe das Kreuz) und blicke direkt auf das Wasser und die Staumauer.
Hier herrscht absolute Ruhe, man hört nur den Wind, ab und zu mal einen Vogel und hin und wieder ein paar Geräusche von dem Lager (?) auf der anderen Seite der Bucht, so lange dort gearbeitet wird.

26.01.22 – Barragem de Alqueva

Am Morgen nach der ersten Nacht fahren alle anderen Camper ab und bleibe hier ganz alleine. Weil es so schön ruhig ist möchte ich hier noch eine Nacht bleiben. Leider ist der Wind heute wieder sehr stark und die Tagestemperatur schwanken zwischen 11 und 15 Grad. So werde ich den Test meines Faltbootes wohl noch einige Tage aufschieben müssen. So relaxe ich heute und schneide ein wenig Videos.

27.01.22 – Evora

Am Morgen fahre ich dann weiter mit einem kurzen Halt auf der Staumauer. Es ist ein mächtiges, beeindruckendes Bauwerk, das auch zur Stromerzeugung dient.

In Evora, etwa 70km nord-westlich vom Stausee entfernt, finde ich einen großen Sandparkplatz ganz in der Nähe meines Zieles hier.
Ich möchte mir die Knochenkapelle ansehen, die es hier gibt.
Auf dem Weg dort hin durchquere ich einen sehr schönen Park mit einem schönen Springbrunnen, einem Palast und antiken Ruinen.
Die Ruinen sind allerdings Fake, die aus verschiedenen Gebäudeüberresten hier aufgebaut wurden.

Vom Park geht es zur Sank Franziskus Kirche (Igreja e Mosteiro de São Francisco), neben der mein eigentliches Ziel hier in Evora steht, die Knochenkapelle (Capela dos Ossos).
Die Knochenkapelle von Évora neben der Sank Franziskus Kirche begrüßt ihre Besucher am Eingang mit den Worten: „Wir, die Knochen, die hier liegen, warten auf Eure“.
Die Wände, Säulen und Teile der Decke der eigentlichen Kapelle sind bedeckt mit Menschenknochen. Es ist ein unglaublicher Ort, die Knochenkapelle in Évora ist faszinierend wie erschauernd zugleich.
Mehr als 5.000 Knochen wurden für die Gestaltung der Kapelle verwendet, die meisten menschlichen Überreste stammen aus dem 16. Jahrhundert und wurden vom nahen Friedhof in die Kapelle getragen.
Damals waren die Friedhöfe an ihre Kapazitätsgrenzen angekommen. Die Idee der Knochenkapelle in Évora wuchs mehr aus der Not heraus, hier fanden die Überreste eine würdevolle letzte Ruhestätte. (zum Teil Auszug aus „Portugal 360°“)

Nach dem Besuch der Knochenkapelle und der Rückkehr zum Camper, fahre ich zum nahen kostenlosen Stellplatz.
Er ist Teil eines terrassenförmig angelegten Parkplatzes.
Hier kann man kostenlos übernachten und kostenlos Ent- und Versorgen.
Der Platz liegt direkt an einer Straße, ist aber in der Nacht ruhig.

28.01.22 – Rückfahrt durchs Alentejo

Auf meiner Rückfahrt besuche ich noch zwei andere Stauseen. Auch diese haben zur Zeit wie alle hier in Portugal einen sehr niedrigen Wasserstand und sind nur zu etwa 30% gefüllt. Das Problem sind hier die intensive Bepflanzung mit Eukalyptus, der sehr viel Wasser benötigt. Da die Bauern sehr geringen Einnahmen haben, versuchen sie durch die finanziell lukrative Eukalyptus-Pflanzung zu verbessern.

Soweit mein heutiger Bericht von meinem viertägigen Ausflug ins Alentejo.
Ich hoffe es hat euch wieder gefallen.

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Thomas und das Falter-Vanlife-Team

FALTER-VANLIFE Portugal 2021/22 – Teil 7 – Das Hinterland der Algarve mit zwei schönen Stauseen

19.01.22 – Barragem do Arrade

Heute fahre ich noch einmal zu einem Stausee, den ich im letzten Frühjahr bereits besucht habe, nur dieses mal zu einer anderen Ecke des Sees.
Das Hinterland der Algarve nördlich der N125 ist immer wieder beeindruckend. Erst kommen endlos Orangen-Plantagen dann folgt immer kargeres Land mit einzelnen Baumgruppen Eukalyptus und Korkeichen. Richtig größere Flächen Wald gibt es hier kaum im Gebiet das an das Alentejo anschließt.
Mein erstes Ziel ist der Arrade-Stausee und die Staumauer, an der ich den Oderländer oder auch „Yukon-Wolf“ Wolfgang treffe, den ich schon auf dem Camping Albufeira kennenlernen durfte.

Von diesem Platz gibt es einen Schotterweg runter zum Wasser, den ich mir anschaue. Diesen Weg würde ich aber mit dem Camper nicht befahren, um unten mein Boot aufzubauen und zu Wasser zu lassen.

Also fahre ich weiter über die Staumauer und einige Kurven am See entlang.

Nach einige Kurven komme ich dem Schotterweg an, den ich mir ausgeschaut habe.
Es geht recht steil und auch sehr schmal an einem Arm des Sees entlang, doch ich probier es mal.

Als es nicht mehr weitergeht und die letzte Möglichkeit zum Drehen ist. Lasse ich den Wagen stehen und gehe ein paar Schritte zu Fuß weiter. Gut, dass ich nicht weitergefahren bin, denn der Weg wird noch schmäler und auch sehr schräg, das wäre mit meinem Camper nicht so toll geworden.

Nach ein paar Fotos fahre ich dann weiter zu meinem nächsten Ziel.

19.01.22 – Barragem de Funcho

Mein nächstes Ziel ist der Funcho Stausee, der etwa die doppelte Fläche des Arade-Sees hat. Da die Seen aber sehr verzweigt sind merkt man selten die wahre Größe.
Am Eingang zum See vor der Brücke, durch die ebenfalls der Rio Arade fließt ist eine Picknickstation mit Bänken und Tischen unter Bäumen mit Blick auf den See.

Ich fahre weiter über die Brücke zum See hinunter, wo man prima fast direkt am Wasser stehen kann. Da der See wie die anderen auch zur Zeit nur 30% Inhalt hat, sind hier große Flächen trocken, die sonst unter Wasser wären.

Leider darf man hier nicht übernachten, weil es ein Naturschutzgebiet ist.
Aber Mittagessen darf ich hier und bei der Aussicht schmeckt es besonders gut.

Soweit mein heutiger Bericht von meiner Zeit an der Algarve, Portugal 2021/22.
Ich hoffe es hat euch wieder gefallen.

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