Überwintern 2023/24 – Folge 7

06.12.2023 – Crotone

Heute geht es weiter, 22 Tage sind rum hier auf Camping Onda Azzurra. Nachdem ich den Aufenthalt und den Strom auf Camping Onda Azzurra bezahlt habe – 281,-€ für 22 Nächste und 22kW Strom – werde ich herzlich verabschiedet. Bevor ich den Platz verlasse, muss ich noch Entsorgen und Frischwasser tanken, dann geht es los weiter Richtung Süden. Fazit zum Campingplatz: es ist in der Nebensaison viel Platz, viele Deutsche überwintern dort, mit 12 €/Nacht (ab 14 Tage) und länger sogar noch preiswerter, ist der Platz recht preiswert auch wenn man bei der Optik der Anlage ein paar Augen zudrücken muss. So ist vieles reparaturbedürftig, wird aber nur langsam oder garnicht angegangen, aber die Funktionen sind ok. Der Mini-Laden hat ein erstaunlich reichhaltiges Angebot. Man kann dort prima spazieren gehen, Supermarkt, Einkaufszentrum etc. sind in etwa 5 km Entfernung, der Strand liegt direkt vor dem Platz und was Wasser soll jetzt noch warm genug zum Baden sein. Meine heutige Fahrt geht nach Crotone, wo ich mir einen kostenlosen Übernachtungsplatz am Meer ausgesucht habe. Leider ist die Zufahrt als Privatweg gekennzeichnet und verboten. So fahre ich ein Stück hinter Crotone, dort gibt es am Straßenrand ein paar für Wohnmobile gekennzeichnete Parkflächen auch fast am Meer.



07.12.23 – Le Castella, Camping Sun Bay

Heute geht es erst um 11 Uhr los. Ich fahre zu erst nach Le Castella. Hier gibt es einen schönen, preiswerten Campingplatz direkt am Meer, über den ich ein Video machen möchte. Der Platz ist sehr groß aber total leer. Er liegt nicht direkt auf Meerebene sondern der Strand ist über einen etwas steilen Weg erreichbar. Er kostet in der Nebensaison nur 250 € pro Monat incl. Strom, heißer Duschen und WLAN.




Über den Campingplatz habe ich ein Youtube-Video gedreht, wenn es interessiert:

07.12.23 – Vibo Marina

Nach dem Dreh des Videos geht es danach weiter quer durch die Stiefelspitze und Hochebene von Massaro ans Tyrrhenische Meer nach Vibo Marina auf einen kostenlosen Parkplatz direkt am Strand.


08.12.23 – Tropea

Heute fahre ich die 20 km südwärts nach Tropea, um mir dort die Santuario di Santa Maria dell’Isola di Tropea anzuschauen. Es ist eine auf einem Felsen erbaute Kirche mit schönem Garten dahinter. Auch die obere Stadt Tropeas ist sehenswert, zumindest von unten, weil sie direkt auf dem gegenüberliegenden Felsen erbaut wurde. In der Ferne kann man die Liparischen Inseln mit dem Vulkan Stromboli ausmachen.

08.12.23 – Vibo Marina (2)

Von Tropea geht es zurück nach Vibo Marina, jedoch auf einen anderen Parkplatz an einer Strandpromenade. Hier denke ich, kann ich mit Tommy besser laufen ohne auf den Strand zu müssen. Leider entpuppt sich die Promenade als recht kurzes Stück, das auf beiden Seiten auf einer Straße ohne Bürgersteig endet, was zu laufen hier in Italien ja etwas gefährlich ist.

09.12.23 – Pizzo

Heute geht es mal früh los. Ich möchte die Höhlenkirche (Chiesetta di Piedigrotta) in Pizzo besuchen. Dort angekommen und die vielen Stufen vom Parkplatz hinunter gestiegen, musste ich feststellen, dass die Kirche zur Wintersaison erst um 11 Uhr öffnet. Da es aber erst 9:30 Uhr ist, möchte ich nicht hier eineinhalb Stunden warten und versuche soweit es möglich ist durch die Tür und die Fenster ein paar Bilder zu machen.

09.12.23 – Amantea

Nach dem Aufstieg über die vielen Stufen zum Parkplatz und der Weiterfahrt leitet mich das Navi über eine sehr enge und steile Straße durch eine Berggegend. Die Straße ist äußerst schlecht und mir kommen zweimal PKWs entgegen. Beim Passieren bleiben nur wenige Zentimeter Platz aber es geht. Der heutige Übernachtungsplatz ist wieder ein Randstreifen an einer Strandpromenade. Gegen Abend haben wir einen schönen Sonnenuntergang direkt neben dem Vulkan Stromboli.

10.12.23 – Capaccio Paestum

Heute beginnt meine „große Fahrt“ Richtung Norden mit einer 320 km und 4 Stunden langen ersten Etappe. Ich habe mir einen Parkplatz eines im Winter geschlossenen Lokales in Paestum bei Salerno ausgesucht. Da aber heute eine Marathon-Veranstaltung im Ort ist sind die Zufahrten gesperrt. So fahre ich auf einen Parkplatz in der Nähe, trinke dort Kaffee und schaue Biathlon im Fernsehen. Nach 90 Minuten kann ich den Platz anfahren.


11.12.23 – La Cinquina-Bufalotta

Heute fahre ich wieder ein großes Stück nordwärts. Ich starte in Paestum bei schönem Sonnenschein, die Adria ist heute morgen noch wilder als gestern und es hat um 7:30 nur 8° C. Mal sehen, was mich die mautpflichtige Autobahn kosten wird. Das sehe ich aber leider erst in der Monatsabrechnung, weil die Daten aus Italien nach Frankreich übertragen werden müssen. Aus Frankreich habe ist das Mautkästchen Bip&Go, das ich nutze. Es geht vorbei an Neapel und den Vesuv über die Phlegräischen Felder (Supervulkan unter Neapel, über den momentan soviel geschrieben wird). Zuerst fahre ich einen kostenlosen Stellplatz 30km östlich von Rom an, doch der Platz ist alles andere als schön und liegt zwischen drei Straßen. Hier gibt es zwar kostenlose Ver- und Entsorgung, doch das brauche ich momentan nicht. So fahre ich etwas nördlicher auf einen Picknickplatz mit wenig Müll (man wird ja bescheiden), ich glaube der Platz ist sehr ruhig.

12.12.23 – Monte San Savino

Wenn man von den wenigen späten und ganz frühen PKWs absieht, war die Nacht ganz ruhig. Nach ein paar Arbeiten am Rechner geht es gegen 11 Uhr los weiter Richtung Norden in die Toskana. Hier habe ich mir einen kostenlosen Stellplatz ausgesucht. Ich stehe hier alleine, kurz war noch ein italienischer Camper da, der aber wieder gefahren ist. Nach dem Kaffee besuchen Tommy und ich den kleinen Ort. Es gibt hier viele alte Häuser und Stadttoren. In den engen Straßen stehen überall PKWs, es muss schon eine Kunst sein hier zu fahren.

13.12.23 – Unfall durch fehlerhafte Navigations-Software

Heute ist mein Unglückstag. Nachdem ich Abwasser abgelassen und Frischwasser getankt habe, führt mich mein Navi Sygic für Camper führen lassen weiter Richtung Genua. Eigentlich hatte ich schon Stutzig werden müssen. Obwohl ich eingegeben hatte „unbefestigte Straßen meiden“ wurde ich von eine Asphaltstraße auf einen schmalen Schotterweg geleitet. Dieser endete an einem Tor zu einem Privatgelände. Beim Versuch davor zu drehen habe ich mich auf einem Randstein festgefahren und kam nicht wieder frei. Dabei habe ich mir wieder den Kuhfänger verboden und die vordere/seitliche Front- und Radkastenverkleidung abgerissen. Ein freundlicher Herr von dem Privatgelände hat versucht mich mit seinem kleinen Trecker freizuziehen, leider ohne Erfolg. Er hat mir dann ein Abschleppunternehmen bestellt, die mit vielen Brettern und dem Entfernen des Randsteines den Camper wieder frei bekommen haben. Zusammen mit dem Abschleppservice bin ich dann in deren Werkstatt gefahren, wo sofort begonnen wurde, den Schaden soweit möglich zu beheben. Sogar der Kuhfänger wurde fast wieder gerade. Solch engagierte Mechaniker sucht man in Deutschland vergebens, die arbeiten echt zügig und flott. Leider hat mich das Ganze dann 230 € gekostet.
Wer mich also sponsern will 😉 Paypal-Link vorab schon mal herzlichen Dank.

13.12.23 – Pontedera

Nach der Reparatur fahre ich dann nicht mehr soweit wie geplant und lande in Pontera auf einem Parkplatz.


14.12.23 – Sanremo

Heute morgen werde ich durch heftigen Regenschauer geweckt, die auf meine Dachfenster trommeln. Gegen 7:30 Uhr nutze ich eine Regenpause, um mit Tommy Gassi zu gehen. Nach dem Frühstück brechen wir gegen 9:30 Uhr auf und nutzen doch wieder die mautpflichtige Autobahn. Leider kommen wir direkt in einen Stau auf der Zufahrt, da diorekt dahinter eine einspurige Baustelle liegt. Für heute habe ich mir einen Picknickplatz in der Nähe von Genua ausgesucht, der direkt an der Autobahn liegen soll. Mein Navi leitet mit von der Autobahn durch die Mautstation, den Berg hinunter, lässt mich drehen und will durch die gleiche Mautstation wieder auf die Autobahn in entgegen gesetzter Richtung. Gut, dass vor der Mautstation noch eine Wendemöglichkeit ist. So such ich mir einen anderen Platz etwas weiter westlich. Leider ist der Platz kaum anzufahren, daher fahre ich noch weiter bis Sanremo, wo ich gegen 15 Uhr auf einem kostenpflichtigen Parkplatz in der Nähe der Strandpromenade lande.
Nachdem ich heute morgen ab sechs Uhr von einer Baumaschine in der Nähe geweckt werde, gehe ich dann um halb sieben eine Runde mit Tommy und kann den Sonnenaufgang über dem Mittelmeer erleben und den Hafen mit einigen teuren „Schiffchen“ ansehen.

Soweit der italienische Teil meiner Überwinterung in Südeuropa 2023/24.
Mal sehen wohin mich die weitere Reise führt, lasst euch überraschen.

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Überwintern 2023/24 – Folge 6

10.11.23 – Monte San’Angelo

Heute habe ich hinter den Büschen neben dem Camper oben auf dem Bergplatz eine wilde Mülldeponie entdeckt, irgendjemand hat hier Kunststoffmöbel wild entsorgt. Ja so etwas gibt es leider sehr häufig in Südeuropa.
Das Frühstück fällt heute aus, da ich keinen Hunger habe und es geht zu erst einmal ins Landesinnere nach Monte San’Angelo. Die Stadt hat ihren Namen weil der Legende nach  im Jahr 492 der Erzengel Michael den Hirten erschienen sein soll.
Hier schaue ich mir das Kastell, den Glockenturm von San Michele und die Altstadt an. Die Grottenkapelle von Erzengel Michael verpasse ich leider, daher hier zwei Fotos aus dem Netz.

10.11.23 – Margharita di Savoia

Von Monte San’Angelo geht es weiter nach Margherita die Savoia, wo ich auf einem fast leeren Parkplatz direkt an der Restaurantmeile am Strand lande. Die Restaurants sind fast alle geschlossen, daher ist hier auch nichts los und die Parkplätze sind nach dem 30.09. auch alle kostenfrei. Ich kann hier prima mit Tommy die ganze Strandpromenade entlang laufen. Über den Strand lauf ich hier am Mittelmeer nicht so gerne, weil es anders als an der Nordsee keinen Bereich mit festem Untergrund gibt und man bei jedem Schritt einsinkt, was das Laufen echt beschwerlich macht.
Hier bleibe ich zwei Nächte.




12.11.23 – Ginosa

Heute fahre ich über die mautfreie Autobahn nach Ginosa zu einem weiteren kostenlosen Stellplatz. Dieser ist laut Kommentar in Park4Night (Stellplatz-App) angeblich geschlossen, doch man kann die beiden Tore aufschieben und hineinfahren. Ich habe mir den Stellplatz ausgesucht, da es hier Ver- und Entsorgung geben soll und vor allem Strom. Durch die dunklen Tage vorher und sehr langes Hochladen des Videos gestern bei sehr schlechtem Internet habe ich viel Strom verbraucht. Leider sind die Steckdosen hier aber scheinbar über Winter abgeschaltet. Wasser gibt es zwar, doch irgendwo habe ich wohl meinen Adapter verloren, muss ich unbedingt neu besorgen.
Der Platz ist sehr groß, die eingezeichneten Linien sind wohl keine Markierungen, wo und wie man sich hinstellen soll, zu mindest habe ich es nicht verstanden. Da ich aber völlig alleine bin, ist das auch egal. Das Internet ist hier hervorragend, weil in etwa 100 Meter Entfernung ein Mast mit Mobilfunkantennen steht. Gut ich weiß, dass damit einige ihre Probleme und Bedenken haben, ist auch in Ordnung, doch für eine Nacht wird mir das nichts ausmachen und merken kann ich das eh nicht, so feinfühlig bin ich nicht.
In einer Ecke des Platzes gibt es eine Art Monument und dahinter eine Heiligenfigur, die jedoch nirgendwo näher bezeichnet ist.




13.11.23 – Rocca Imperiale

Heute Mittag geht es dann weiter erst Richtung Süd-Osten, weil hier der einzige erreichbare Lidl ist. Von da dann Richtung Süd-Westen grobe Richtung Sizilien bis zu einem neuen Strandplatz. Das Ionische Meer, der südliche Teil des Mittelmeeres, ist hier viel ruhiger als zuvor an den anderen Plätzen am Meer. Hier gibt es einen Steinstrand aber zwischendurch auch wieder kleine Büsche mit den „beliebten“ stacheligen Samen, die Tommy sich so gerne einfängt. Außer den leisen Wellen nebenan hört man hier so gut wie nichts obwohl die Autobahn nur 250m Luftlinie entfernt ist aber der Wind kommt vom Meer also werden Geräusche weggetragen. Wir stehen hier fast alleine, nur tagsüber kommt mal der ein oder andere PKW für einen kurzen Besuch am Meer. Laufen kann man hier auch recht gut mit Tommy, da es eine recht neue Stichstraße gibt, die hier in der Nähe endet, mit Parkplätzen, einem Radweg und einem guten Gehweg.




14.11.23 – Corigliano-Rossano, Camping Onda Azzurra

Heute morgen fahre ich die 55 km zum Campingplatz Onda Azzurra, der direkt am Strand liegt. Das Wasser des Mittelmeeres soll sogar noch warm genug sein, um darin zu baden, ist aber nicht meins, ich bin kein Freund vom Freiwasser-Schwimmen. Leider gibt es hier auch wieder sehr viele, lästige Fliegen, die ziemlich nerven. Ich mache gerade einen Test mit dem verbrennen von Kaffeepulver und es scheint ein wenig zu helfen.
Der Platz ist recht schön mit großen Stellflächen, die so in etwa 8-9 Meter breit sind. Überall sind Palmen gepflanzt, mein Blick aus der Frontscheibe geht direkt durch den Durchgang zum Strand aufs Meer. Es gibt hier ein Sanitärgebäude mit Duschen (kostenlos) und Toiletten, Waschmaschinen und Trockner (ziemlich neu), einen kleinen Laden, eine Pizzeria und im Sommer noch Animation. Der Preis in der Nebensaison ist mit 10-15 € (je nach Aufenthaltsdauer) recht annehmbar, Strom wird nach Verbrauch mit 0,80€/kW abgerechnet.
Das Sanitärgebäude hat den morbiden Charme der 60er, vieles ist reparaturbedürftig, wird aber nicht gemacht. Die Duschköpfe sind aber recht neu und funktionieren sehr gut und das Wasser bleibt konstant bei der eingestellten Temperatur.
Ich plane hier erst mal zwei Wochen zu bleiben, da ich ein paar Sachen bei Amazon hier hin bestellt habe.


Den Platz habe ich in zwei Videos vorgestellt, wer Interesse hat:

Soweit meine nächste Episode meiner Überwinterung in Südeuropa 2023/24.
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Überwintern 2023/24 – Folge 5

29.10.23 – Von Bologna Richtung Mittelmeer

Heute breche ich recht früh (nach Winterzeit) vom tollen Freistehplatz auf, da ich nicht wieder so viele stachelige Samen aus Tommys Fell holen will, die gibt es hier nämlich auch. Gut, dass es etwas andere sind als die in Jesolo, nicht ganz so stachelig, so dass sie sich besser entfernen lassen. Zu erst geht es nach Bologna zu Lidl, das hier auch Sonntags geöffnet hat, dann weiter zu einem Picknickplatz direkt am Fluss Setta zum Frühstücken. Auf dem Weg dorthin werde ich über eine Straße geführt, die aber leider komplett gesperrt ist, beiden Navigationen (Google und Sygic) ist diese Sperrung nicht bekannt. Auf Umwegen erreiche ich den Platz doch noch. Weiter über sehr enge, kurvige Straßen mit Gegenverkehr komme ich dann auf dem schönen, kostenlosen Stellplatz in Montese an.






30.10.23 – Viareggio

Nachdem es seit gestern Abend fast ununterbrochen regnet und ich dank eines Gewitters und Tommy nur schlecht geschlafen hatte, brechen wir gegen Mittag auf Richtung Mittelmeer. Nach Massa an der Küste habe ich mir ein Paket von Amazon-Italien schicken lassen, was prima klappt. Die Strecke heute ist halb enge Serpentinen und halb mautfreie Autobahn. Nach dem ich das Paket abgeholt habe, fahren wir etwa eine halbe Stunde südwärts nach Viareggio auf einen Parkplatz, der ab 21.09. kostenfrei ist. Hier stehe ich ziemlich alleine auf einem sehr langen Platz fast am Meer. Leider sind die meisten Restaurants geschlossen, von denen viele nebeneinander am anderen am Straßenrand aufgereiht sind. Viareggio ist am Mittelmeer gelegene Seebad ist Standort von Marmorverarbeitung, Töpfereien und Schiffbau. Hier liegen viele große und teure Yachten im Hafen und Trockendock. Der Parkplatz liegt zwar in unmittelbarer Nähe des Strandes, doch wegen des fast andauernden Regens ist ein Strandspaziergang nicht drin.






31.10.23 – Tuoro sul Trasimeno

Letzte Nacht war wieder Horror – war doch noch nicht Halloween?!? – langes Gewitter und Tommy drehte wieder am Rad, so dass er mir mein hinteres Plissee (Fensterverdunkelung) auf der Fahrerseite zerstört hat. Zusätzlich hat die ganze Nacht der Camper stark gewackelt, weil sehr starker Wind war und immer wieder Regen. Da die nächsten Tage mindestens bis Ende der Woche mit einer Wetterbesserung nicht zu rechnen ist, entfliehe ich dem Wetter zur Adria Richtung Ancona. Ungefähr auf der Hälfte der Strecke habe ich mir einen schönen Picknickplatz ausgesucht an einem Yachthafen am Trasimeno-See. Je nach Wetter werde ich hier vielleicht auch zwei Nächte bleiben.

01.11.23 – Genga

Nach einem ausführlichen Morgenspaziergang mit Tommy und dem Besuch beim DIY-Friseur (selbst ist der Mann) brechen wir heute schon früh auf. Beim Spaziergang realisiere ich erst, dass wir zu dem kleinen Yachthafen hätten garnicht einfahren dürfen, da der Weg nur für autorisierte Fahrzeuge zugelassen ist. Egal, hat sich keiner dran gestört und es war eine sehr ruhige Nacht. Nachdem wir gestern sehr viel mautfreie (!) Autobahn gefahren sind, geht es heute wieder über enge und kurvige Landstraßen von der Toskana, durch Umbrien in die Provinz Ancona. Es geht vorbei an Gubbio mit vielen alten Gebäuden. Ich halte hier kurz an und überlege mir die Stadt anzusehen, doch da ich im Moment Durchfall habe (was ein Sch… Thema) ist mir das zu unsicher. Trotzdem hier ein paar Fremdbilder von Gubbio.




So fahre weiter bis Genga, wo es einen großen, kostenlosen Parkplatz an einer Höhle gibt. Auf diesem Platz ist auch ein Bereich für Wohnmobile reserviert. Leider ist hier sehr schlechtes Internet – ja auch das gibt es in Italien – aber für einen Nacht wird es reichen. Auch den Besuch der Höhle schenke ich mir aus besagten Gründen.



02. bis 04.11.23 – Porto Sant’Elpidio

Nach einem ausgedehnten Frühstück bei zwei Folgen von Star Trek Enterprise fahren wir gegen halb Elf los vom Park- und Stellplatz an der Grotte Frasassi. Nach etwa 9 km können wir in einem kleinen Ort, Abwasser ablassen und Frischwasser tanken. Das ist eine der positiven Seiten Italiens, dass es an vielen Autobahnraststätten und auch in vielen kleinen und größeren Orten Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten gibt, oft völlig kostenlos. Da könnte sich Deutschland mal ein Beispiel nehmen.
Nach einem weiteren Stopp zum Einkaufen fahren wir dann gegen viertel vor zwei auf einen schönen Strandparkplatz bei Porto Sant’Elpidio. Leider fängt sich Tommy hier auch wieder direkt ein paar stachelige Samen ein. Auf der Fahrt fängt er im Moment immer öfter an zu bellen, was ich leider nicht deuten kann. Ein Test, ob er dringend raus muss verlief negativ. Er ist während der Fahrt auch wesentlich unruhiger als früher, wo er viel geschlafen hat. Ich hoffe das gibt sich wieder. Eine mögliche Ursache ist, dass er nicht genug Bewegung hat, weil zu letzt nur kurze Runden über die Plätze möglich waren. Mal sehen, je nach Wetter und Stromverbrauch bleibe ich hier vielleicht länger.
Heute habe ich noch eine nette Begegnung. Ein Italiener spricht mich an „Hello Thomas…“ Er verfolgt meine Videos und hat am Strand mein Auto erkannt. Wir unterhalten uns einige Zeit nett, er arbeitet in einer Tier-Rettungsstation und lässt sich immer so Rinderkaustreifen aus Deutschland schicken, das die Qualität in Italien für solche Sachen schlecht sei.




05.11.23 – Pineto

Nachdem sich der Himmel heute morgen immer mehr zuzieht und ich nur noch 45% meiner Batteriekapazität habe, kommt ja heute kaum noch etwas dazu. Daher entschließe ich mich heute weiter Richtung Süden zu fahren. Bei der Abfahrt verabschiedet uns noch ein schöner Regenbogen im Norden, was ja auch auf Regen hinweist. Ich lande nach 80 km und 1,5 Std. Fahrt auf einem Parkplatz in Pineto. Zwischendurch halte ich noch an einer Selbstwaschanlage, da mein Camper durch die ständige Gischt vom Meer außen ziemlich sandig und salzig paniert ist. Der Parkplatz in Pineto ist etwa 500m vom Strand entfernt und bietet außer einer Menge Papierkörben keinen weiteren Service.



06. und 07.11.23 – Fossacesia

Heute geht es erst mal nur 1 Stunde und 60 km südwärts an der Adria entlang bis zu einem Parkplatz direkt am Meer. Den verlasse ich aber nach einem ausgiebigen Spaziergang mit Tommy wieder, da dort die Einfahrt und das Parken für Wohnmobile verboten ist, was ich während des Spazierganges entdecke. So fahre ich noch 10 km weiter und stehe jetzt am Straßenrand einer ruhigen Straße auch fast am Meer.

08.11.23 – Lido Torre Mileto

Da wir heute mit der Tommy-Runde schon früh dran waren, geht es auch schon gegen neun Uhr weiter. Wir haben uns einen Platz in 110 km Entfernung (1,5 Std. Fahrt) direkt an einer steinigen Küste ausgesucht südlich vom Torre Mileto. Das ist ein Küstenwachturm und Verteidigungsturm, vor deren Meeresgrund sich das Wrack einer Marsiliana (venezianischer Schiffstyp, der vor allem im 16. Jahrhundert), der Poma Santa Maria, befindet, die 1607 unter mysteriösen Umständen gesunken ist. Drei Kanonen, die man daraus geborgen stehen heute neben dem Turm.
Zu dem in der App genannten Freisteh-Platz sind leider alle Zufahrten mit Zäunen und Toren versperrt. So fahren wir zurück ein Stück Richtung Norden nach Lido Torre Mileto. Hier gibt es einen asphaltierten Parkplatz – im Winter kostenfrei – und einen geschotterten Platz, auf den wir uns stellen. Jetzt muss ich erst mal ein Brot backen. Es wird eine Art Eiweißbrot mit wenig Gluten: 160g Dinkelvollkornmehl, 160g Haferkleie, 200g Hüttenkäse (eigentlich Quark), 3 Eier, Backpulver, Brotgewürz, Salz und etwas Wasser.

09.11.23 – Mattinata

Heute geht es weiter von Torre Mileto über die Halbinsel Gargano vorwiegend außen herum über steile, enge und kurvige Straßen. Es geht vorbei an tollen Ausblicken und schönen Stränden. Zu erst stelle ich mich auf den Parkplatz am Friedhof in Mattinata. Dort stelle ich aber fest, dass man dort mit Tommy schlecht spazieren gehen kann, nur über enge Straßen am Straßenrand, über die die Italiener ziemlich rücksichtslos rasen. So steuere ich einen Spot an oben auf dem Berg, auf dem ich ganz alleine stehe und eine tolle Aussicht habe.
Als ich am Morgen losfahre, entdecke ich hinter einem Busch eine wilde Müllkippe mit Gartenmöbeln, was leider in Südeuropa häufig der Fall ist.

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Überwintern 2023/24 – Folge 4

23.10.23 – Venedig

Heute Morgen fahre ich die paar Kilometer vom Parkplatz, auf dem ich zwei Nächte übernachtet habe, zum Fähranleger am Punta Sabbioni. Die Parkplatzsuche gestaltet sich etwas schwierig, der erste Platz war nur für PKW mit einem Schild „No Camper“, der zweite ein Busparkplatz kostet pro Tag 50€, der dritte jedoch kostet nur 5€ und ist schattenreich, da Tommy ja im Camper bleiben sollte. Das hat er auch die fünf Stunden brav mitgemacht.
So fahre ich mit der Fähre für nur 10€ hinüber nach Venedig. Das Ticket ist ein Tagesticket und gilt auch für alle anderen Fähren zu den anderen Inseln. Wenn ich mir das Wetter heute im Vergleich mit den letzten Tagen und der Prognose für morgen ansehe, würdich sagen alles richtig gemacht, heute ist schönster Sonnenschein. Auf der Hauptinsel angekommen in der Nähe von San Marcus schlendere ich durch die Stadt, wie eine Info sagt „einfach treiben lassen. Zwischendurch gibt es in einem Restaurant am Canale Grande eine Pizza Quatro Fromaggi und einen Capuccino.
Nach fünf Stunden geht es dann mit der Fähre zurück nach Punta Sabbioni und zum Camper, in dem Tommy brav gewartet hat.

24.10.23 – Venedig-Mestre

Gestern Abend bin ich noch zu dem Parkplatz gefahren, auf dem ich bereits einmal war um dort zu übernachten. Heute morgen treffe ich mich noch einmal mit Ralf in einem Kaffee in der Nähe und wir erzählen und diskutieren wieder viel, es ist wie immer sehr nett. Jetzt muss ich mir aber erst einmal einen Zahnarzt suchen, denn ich hab seit vorgestern Zahnschmerzen. Leider habe ich versäumt vorher in Deutschland zur Kontrolle zu gehen.

24.+25.10.23 – Sermide

Am Nachmittag finde ich in einem Vorort von Venedig einen Zahnarzt und komme auch gleich dran. Der Schmerz rührt von einer entzündeten Zahnfleischtasche. Dagegen bekomme ich direkt vom Arzt ein Antibiotikum. Am Ende nach den 15 Minuten, die das dauert, will der Arzt kein Geld, es sei umsonst – toll und das trotz Röntgen, Beratung und Medikament. Danach fahre ich nach Sermide westlich von Ferrara auf einen kostenlosen Stellplatz direkt an am Po – ich meine den Fluss. Hier werde ich morgen noch bleiben, der ständige Schmerz macht mich doch ziemlich mürbe, so schnell wirkt das Antbiotikum auch nicht, denke ich.



26.10.23 – Longara

Nach zwei Tagen auf dem Stellplatz in Sermide und viel schlafen, geht es dann heute morgen weiter, erst ein wenig einkaufen, dann Wäsche waschen in einem schönen, sauberen Waschsalon mit Wägelchen, um die Wäsche von der Waschmaschine zum Trockner und danach zum Tisch zu transportieren, alles perfekt und der Preis von 13€ für 14kg Wäsche waschen und Trocknen ist auch in Ordnung finde ich.


Danach geht es weiter in den Norden von Bologna nach Longara auf einen kostenlosen Stellplatz, der jedoch schon bis auf einen Platz gefüllt ist. Ich könnte mich neben den großen Camper stellen, doch ich habe keine Lust auf Kuschelcamping, so nutzte ich einen der Parkplätze direkt an der Wiese. Die Nacht ist etwas unruhig, weil der nahe Flugplatz von Bologna zu hören ist und die startenden Flugzeuge sich fast anhören wie Donner, was Tommy etwas stresst, später aber beruhigt er sich.

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27.10.23 – Sasso Marconi

Heute habe ich mir einen schönen Freistehplatz ausgesucht. Es geht durch Bologna über abenteuerlich enge und steile Straßen mit Gegenverkehr zu einem Platz in dem Regionalpark von Gessi Bolognesi und Calanchi dell’Abbadessa südlich von Bologna. Beinahe fahre ich mich hier fest, denn die Erde ist durch den vielen Regen der letzten Tage ziemlich aufgeweicht. Dank meiner Allwetterreifen kann ich mich jedoch freifahren. Der Platz ist traumhaft, ziemlich windig, was mich aber nicht stört und ich habe eine tolle Aussicht.

Das passende Video zu dieser Episode findet ihr hier:

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Überwintern 2023/24 – Folge 2

05.10.23 – Es geht nach Österreich

Nach dem gemeinsamen Frühstück mit der Familie gibt es eine herzliche Verabschiedung. Die beiden Mädels müssen auch wieder zurück nach NRW und werden von ihrem Bruder nach Immenstadt zum Bahnhof gefahren.
Nach fast 4 Std. Fahrt über Landstraßen und Serpentinen mit zwei Einkaufsstationen in Bregenz – für Italien braucht Tommy einen Maulkorb, den man mitführen muss – und einer größeren Pause sind wir jetzt hier neben dem Hotel Valluga auf einem Parkplatz in St.Anton angekommen. Mal sehen ob wir hier stehen bleiben können.



06.10.23 – Buon Giorno Italia

Nach ca. vier Stunden Autobahn-Fahrt mit einer längeren Frühstückspause bin ich hier südlich Bozen angekommen. Der Parkplatz liegt neben einer Pizzeria und ist sehr groß. Da er direkt an einer Straße liegt, ist es im Moment ziemlich laut, ich hoffe das gibt sich gegen Abend. Gegen kurz vor sechs Uhr kommt der Besitzer der Pizzeria und fordert mich auf, mich zwischen zwei andere Camper zu stellen, die inzwischen angekommen sind, da dort, wo ich stehe, LKWs anfahren müssten.
Hinter den Campern – es kommen am Abend noch einige dazu – erhebt sich majestetisch ein Bergmassiv.
Übrigens hat mich die Strecke von St.Anton bis zur Grenze am Brenner für ca. 120km etwas über 50 € Mautgebühr gekostet.




Gegen Abend kommt noch der Besitzer der Pizzeria und fragte, ob mir die Pizza geschmeckt hat. Als ich ihm sage, dass ich momentan Kohlehydrate meide und auch nicht frühstücken komme, muss ich 15€ für die Übernachtung zahlen. Das stand auch in der Stellplatz-App, was ich leider überlesen hatte.

07.10.23 – Campo San Pietro

Heute begrüßt mich der Tag wieder mit herrlichem Sonnenschein. Es ist mal wieder Landstraße mit vielen Serpentinen angesagt. Auf dem Weg zu meinem eigentlich angestrebten Stellplatz habe ich zufällig diesen Platz hier in Campo San Pietro entdeckt, einen einfachen Asphaltplatz mit viel Raum und vielen italienischen Campern. Außer der tollen Aussicht auf die Dolomiten von Belluno gibt es hier nichts.


08.10.23 – Passo San Boldo

Die heutige Fahrt durch die südlichen Dolomiten ist spannend und abenteuerlich besonders der Passo San Boldo. Die Strecke besteht unter anderen Serpentinen aus fünf Tunnel mit jeweils einer Kehre. Fahrzeuge wie ein Camper mit 6,40 m Länge, 2,05 m Breite und
max. 3 m Höhe sind das Maximum der möglichen Fahrzeuge für diese Strecke. Eigentlich ist die Strecke für Wohnmobile verboten, was sich meiner Meinung nach auf die größeren Fahrzeuge bezieht.


08.10.23 – Grado Stellplatz

Nach der folgenden längeren Fahrt durch die Ebene von Venedig bin ich hier in Grado angekommen auf dem großen Park- und Stellplatz 200m vom Strand entfernt.
Ein einfacher Parkplatz für Busse, PKW und Wohnmobile für etwa 8,-€/24 Std. ohne Strom und Ver- und Entsorgung. Letztere befinden sich gegenüber der Einfahrt auf dem offiziellen Wohnmobilstellplatz, der jedoch 16,-€/24 Std. kostet.


09.10.23 – Grado Strand

Heute schaue ich mir die Stranpromenade und den Parko delle Rose an, wo früher ein Campingplatz war. Hier haben wir drei mal Urlaub mit unseren Eltern gemacht 1962, 63 und 65.

09.10.23 – Grado Stadt

Gegen Mittag lasse ich auf dem gegenüberliegenden Stellplatz Abwasser ab, tanke Frischwasser und entleere die Toilette. Danach geht es dann nach Grado herein, um mir die Altstadt anzuschauen. Dabei kaufe ich gleich noch eine italienische Karte fürs Internet, die leider nicht funktioniert, was ich aber erst später ausprobiere. Es ist eine SIM-Karte der Firma Iliad, die jedoch für Touristen nicht zulässig ist, somit klappt die Aktivierung mit deutschem Perso nicht.

Das passende Video dazu findet ihr hier: